Die Initiative „Gemeinsam für das Quartier“ legt ihren Schwerpunkt seit Frühjahr 2021 darauf, neue Impulse zu gewinnen.
- Wie ist der Stand von Ko-Kreation und Ko-Produktion in der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung?
- Welche Organisationsstrukturen, welche Finanzierungs- und Geschäftsmodelle sind zielführend?
- Welche Funktion haben kulturelle und künstlerische Strategien für die Stadtgesellschaft?
- Wie entsteht Eigendynamik?
Diesen Fragen geht die Initiative in einer Reihe sogenannter „Perspektiven-Werkstätten“ nach. Bei diesen Online-Veranstaltungen, die auf Praxis-Inputs und interaktivem Austausch basieren, bringen sich die Mitwirkenden von „Gemeinsam für das Quartier“ abwechselnd mit ihren Projekten und Erfahrungen ein.
Gentrifizierter Großstadtkiez, Leerstand in der Fußgängerzone, wiederbelebter Dorfkern – je nach Ort unterschieden sich die Herausforderungen enorm. Deshalb nehmen die Perspektivenwerkstätten abwechselnd drei räumliche Handlungsfelder in den Blick:
1) Die Entwicklung von Zentren,
2) die Quartiersentwicklung sowie
3) die Entwicklung von Klein- und Mittelstädten sowie des ländlichen Raums.
Welche ORTE, FORMATE und welche STRATEGIEN bringen eine aktivierende, kooperative und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung ganz besonders voran?
Dies möchten die Perspektiven-Werkstätten mit dem Vorstellen verschiedener guter Beispiele herauskristallisieren. ORTE sind dabei zum Beispiel Mixed-Use-Immobilien mit einer besonders gelungenen Nutzungsmischung oder sogenannte Dritte Orte, also durch Gemeinschaft und Zufallsbegegnungen geprägte öffentlich zugängliche Räume, die weder der Arbeit noch dem „Zuhause“ zugeordnet werden können. Unter das Schlagwort FORMATE fallen Spielarten einer kulturellen und performativen Stadtentwicklung wie etwa Theaterinszenierungen im öffentlichen Raum. Unter STRATEGIEN schließlich sind Masterpläne oder Strukturen wie das Quartiersmanagement zu verstehen. Im Ergebnis soll eine Sammlung bzw. Typologie von den ORTEN, FORMATEN und STRATEGIEN entstehen, die ein besonders hohes Potenzial für Innovation und Transformation haben.
Anknüpfend sollen ab Herbst 2021 in Praxiswerkstätten vor Ort ko-kreative Veranstaltungs- und Projektentwicklungsformate zum Einsatz kommen. So etwa Design-Thinking oder Living Labs. Ziel der Praxiswerkstätten ist es, lokale Vorhaben mit besonderem Innovationspotenzial im Rahmen der Projektentwicklung oder der Prototypenentwicklung zu begleiten, zu befördern und dabei Erkenntnisse und Erfahrungen für die Praxis zu gewinnen.