Impulse der Vernetzungsinitiative zur Transformation von Handelsimmobilien
Gemeinsam Prototypen entwickeln!
Um diese und weiterführende Fragen zu beantworten, wird eine der zukünftigen Kernaufgaben der Vernetzungsinitiaitve darin bestehen, dazu beizutragen, gemeinsam Prototypen für eine gemeinwesenorientierte Transformation von Handelsimmobilien auf den Weg zu bringen. Im Ergebnis der Sondierungsrunde mit einem guten Dutzend Praktiker:innen aus Stadtentwicklung, Immbobilien- und Wohnungswirtschaft, Handel, Kultur- und Kreativwirtschaft wurden dabei drei Aufgaben besonders in den Blick gerückt: einen produktiven gewerblich/gemeinnützigen Nutzungsmix zu kultivieren, zielführende Trägerstrukturen zu erfinden und ein eigendynamisches Zentren-, Quartiers- und Communitymanagement zu gestalten.
Ausgangsbasis für das gemeinsame Prototyping - das zeigte die Runde - ist die Offenheit aller Beteiligten für neue Lösungen, ihr Interesse an einem unkomplizierten Zusammenwirken bei der Gestaltung der neuen Entwicklungsaufgaben sowie das wechselseitige Verständnis für die angesichts der Transformation anstehende Weiterentwicklung angestammter Handlungs- und Geschäftsfelder der beteiligten Partner. Stephan Willinger, fachlicher Begleiter des noch jungen Netzwerkes der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, begrüßte die mittlerweile entwickelte Dynamik des Netzwerkes und den gemeinsam herausgearbeiteten Blick auf die Transformation von Handelsimmobilien - und ermunterte die Beteiligten zur Entwicklung bislang unerprobter Modelle.
Zu den Treibern der neuen Entwicklungsaufgaben und zu den Impulsgebern der geladenen Netzwerkrunde gehörten
- für die kommunale Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung: die Stadt Offenbach mit Bozica Niermann, Amtsleiterin Wirtschaftsförderung und Liegenschaften
- für die kommunale Wohnungswirtschaft: die degewo in Berlin mit Katrin Baba-Kleinhans, Abteilungsleiterin Quartiersmanagement sowie
- für die Immobilienentwickler: die Landmarken AG mit Thomas Binsfeld, Mitglied der Geschäftsleitung.
Weitere, exemplarische Impulse für lokale Ansätze und neue Geschäftsmodelle in Reaktion auf den zunehmenden Online-Handel kamen von der IHK Mittleres Ruhrgebiet (Christiane Auffermann, IHK Trendscout) und der TU Dortmund, Fakultät Raumplanung (Nina Hangebruch). Zum Einsteig in die Perspektivendiskusssion öffnete Prof. Dr. Tatjana Schneider, Leiterin des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt an der TU Braunschweig in einem abschließenden Impuls den Blick für visionäre Denkansätze angehender Stadtmacher:innen aus Architektur und Städtebau - am Beispiel einer kreativen Transformation des leer stehenden Braunschweiger Galeria Kaufhaus Gebäudes, gegenüber von den ECE-Schloss-Arkaden.
„Creative Places & Communities“ als Schlüssel zur Transformation
Hintergrund der Sondierungsrunde war die in den vorangegangenen Diskursen gemeinsam gewonnene Erkenntnis,
- dass kreative Places & Communities eine Schlüsselfunktion bei der aktivierenden Stadtentwicklung haben,
- dass das Spektrum der Lösungen und der Anknüpfungspunkte für solche Schlüsselprojekte noch längst nicht ausgereizt ist,
- dass die Entwicklungen hier gerade auch von den Innenstädten, den Stadtteil- und Quartierszentren ausgehen sollte und
- dass die Transformation von Handelsimmobilien viel versprechende Perspektiven für neuere Ansätze bereithält, die längst noch nicht alle in Szenarien und Prototypen durchgespielt sind.
Die Sondierungsrunde verdeutlichte, dass die Kommunen, die kommunale Wohnungswirtschaft sowie die Immobilienentwickler dabei als Projektpartner und -verantwortliche vor durchaus ähnlichen Herausforderungen stehen. Zusammen mit den Protagonisten der Runde werden die Moderatoren der Vernetzungsinitiative deshalb geeignete ko-produktive und ko-kreative Arbeitsschritte sondieren, um eine exemplarische Transformation von Handelsimmobilien zu neuen gemeinwesenorientierten Stadtbausteinen im Rahmen eines Prototyping auf den Weg zu bringen - auch im Rückgriff auf künstlerisch-performative Strategien aktivierender Stadtentwicklung.